Endlich! Endlich nach langer Winterpause wieder live dabei. Bei Rennmotorensound, Action und packenden Fights um Sekundenbruchteile, beim elektrisierenden Kampf um Siege und Plätze. Im luxemburgischen Eschdorf startete der KW Berg-Cup am 03. und 04. Mai in seine 27. Saison und in seine zweite als Internationale Rennserie der FIA. Mit einer starken Abordnung in einem Riesenfeld von 215 Teilnehmern, die samstags bei trockenen Bedingungen das Training auf der breiten 1,85 Kilometer-Piste aufnahmen. Das sich lange hinzog. Spät erst, so gegen 17:45 Uhr, wurde der dritte Trainingslauf begonnen. Ein Leitplankenkontakt von Helmut Maier beendete diesen um 19:00 Uhr mitten in der 1600er E1 - Abbruch. Der Rennsonntag selbst lief bei sonnigem Wetter vor großer Zuschauerkulisse flüssiger. Offensichtlich hatten mittlerweile alle Beteiligten die Folgen des „Zwangs-Winterschlafes“ überwunden und den angesetzten Flugrost aus ihren persönlichen Sensoren und Stellmotoren weg poliert. Was tolle Zeiten und Leistungen eindrucksvoll belegten. Die wir uns nun in den Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung näher anschauen wollen. In denen ja ab 2014 die Fahrzeuge der Gruppen H, FS und E1 in gemeinsamer Wertung unterwegs sind. Einschließlich diverser CTC- und Rallye-Boliden. Wie immer beim „European Hill Race“ nach dem Motto „die besten zwei von drei“, also mit der Addition der beiden schnellsten der insgesamt drei Rennläufe als Grundlage des Klassements. 

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Beginnen wir traditionell mit den 1150ern. Bei denen nicht unerwartet die zwei 16-Ventiler VW Polo mit Drehzahlen weit über der 10.000 Tourenmarke tonangebend waren und die Pace machten. Im Training hatte zunächst Thomas Stelberg die Nase seines Schneider Polos vorne, aber in der letzten Auffahrt konterte Robert Bauer und markierte mit 1:06,413 die Bestmarke. Vor Thomas Stelberg und Jürgen Heßberger, der im Fiat 127 Sport Martini-Racing als Klassendritter zugleich der flotteste 8V’ler war. Sonntagfrüh präsentiert sich Thomas Stelberg bestens ausgeschlafen und hoch motiviert, sprintet an die Klassenspitze, überquert die Ziellinie 0,389 Sekunden vor Robert Bauer. Dahinter folgen in der Reihung Jürgen Heßberger (P3), Armin Ebenhöh (P4/VW Polo Weißdorn Racing) und Bernd Deutsch (P5) im Schneider Audi 50 die schnellsten KW 8V-Trophy Piloten. Wenig Neues im zweiten Run. Zwar fährt nun Robert Bauer die schnellste Zeit, aber im Klassenranking ändert sich nichts. Im dritten Heat macht Thomas Stelberg mit 1:05,950 alles klar, gewinnt nach „zwei aus drei“ 0,900 Sekunden vor Robert Bauer (P2). Dritter auf dem Klasssenpodest ist Jürgen Heßberger, der auch die 1150er 8-Ventiler Wertung gewinnt. Auf Rang vier (8VP2) beendet Armin Ebenhöh den 1150er Premiereneinsatz. Bernd Deutsch fehlt im letzten Lauf. Volker Angelberger (VW Polo) – der am Samstag noch mit einem Antriebswellenproblem haderte – schlüpft um 0,288 Sekunden an Bernd vorbei und wird Fünfter (8VP3).

Uff! Gerade war ich in Versuchung „1,3-Liter Abteilung“ zu schreiben. Die es aber so gar nicht mehr gibt. 1400 Kubikzentimeter heißt die neue Hubraumgrenze. Ihr wisst schon, wegen Internationalisierung und Modernisierung und so. Nun denn, zu den 1400ern also. Zwei Übungsdurchgänge lang balgen sich weit mehr als 100 Jahre Bergrennsporterfahrung auf den ersten drei Plätzen. Franz Weißdorn, Klaus Bernert und Martin Kleiner (alle VW Polo 16V) heißt das routinierte Trio. Erst im letzten Probegalopp schiebt sich Geburtstagskind Wolfgang Glas im Minichberger Polo 16V auf Rang drei nach vorne. Mit KW Berg-Cup Neuzugang Canio Marchione im roten Fiat 127 16V im Schlepptau zu Position vier. Trainigsschnellster aber bleibt Franz Weißdorn in 1:03,291 vor Klaus Bernert, der 0,495 Sekunden zurück liegt. Bei den 8-Ventilern ist Nils Abb im Schneider Polo am flinksten unterwegs, gefolgt von Frank Lohmann (8VP2) und Christof Hörnig (8VP3/beide VW Polo). Wertungslauf eins ist ein Abziehbild des Trainings. „Mr. Berg-Cup“ Franz Weißdorn führt 0,825 Sekunden vor Klaus Bernert. Dann folgen Wolfi Glas (P3), der Luxemburger Canio Marchione als Vierter und Martin Kleiner auf Position fünf. Die Fangemeinde hofft auf ein Duell zwischen Franz Weißdorn und Klaus Bernert. Doch daraus wird leider nichts. Im zweiten Durchgang touchiert Klaus einen Strohballen, ist aus dem Rennen. Franz ist jetzt komfortabel vorne. Canio Marchione wittert Morgenluft, zieht bei seinem „Heim Grand-Prix“ nun alle Register, macht Ernst, ist im Angriffsmodus unterwegs und schlüpft an Wolfi Glas vorbei. Die Top 5 Reihung hat auch nach der dritten Bergfahrt Bestand. Der Sieger heißt Franz Weißdorn. Er gewinnt vor Canio Marchione (P2) und Wolfi Glas (P3). Vierter wird Martin Kleiner. Als Klassenfünfter und schnellster 8V’ler läuft Nils Abb im Ziel ein. Um die verbleibenden KW 8V-Trophy Stockerlplätze matchen sich Christof Hörnig und Frank Lohmann heftig. Zwei Läufe lang ist Christof vorne. Im letzten Heat sprintet Frank in 1:06,946 über die 1,85 Eschdorf-Kilometer. Und damit zu 8-Ventiler Platz zwei. Christof Hörnig wird Dritter der 8V’ler. Es folgen Klaus Streiberger (8VP4/VW Polo) und Markus Hülsmann (8VP5) im VW Golf.

Waren in Eschdorf die KW Berg-Cup Aktiven in der 1150er und der 1400er Klasse noch weitestgehend unter sich, so wird die Berg-Party von der 1,6-Liter Klasse an aufwärts deutlich gemischter und internationaler. Manfred Schulte sorgt im Citroën Dobrowolski Evo 3 für die 1600er Trainingsbestzeit. Vor Tobias Auchter (P2/Zöllner Corsa) und Helmut Maier im Spiess Golf 16V. In der 1,6-Liter KW 8V-Trophy meldet KW Berg-Cup Rookie Mikko Kataja im 190 PS starken, heckgetriebenen Toyota Starlet Siegansprüche an, setzt die 8V-Bestmarke. Vor dem jungen Belgier Andy Heindrichs, der im Opel Corsa sein allererstes Bergrennen bestreitet. Papa Werner ist als Beobachter und Ratgeber dabei. Übungsdritter der 8V’ler ist KW Berg-Cup Rückkehrer Uwe Nowaczyk im Misczyk Golf. Nachdem Helmut Maier nach seinem Trainingsausrutscher im Rennen nicht antreten kann, ist die Verteilung der vorderen Plätze schnell geregelt. Rang eins sichert sich Tobias Auchter. Zweiter wird Manfred Schulte, als Dritter meldet sich Franz Koob im Fiat Uno 16V eindrucksvoll zurück. Gleich dahinter, lediglich 0,147 Sekunden hinter Franz, fliegt Mikko Kataja durchs Ziel. Der rallyeerprobte Finne lässt sich auch durch eine kreischende Wasserpumpe nicht beirren, treibt den Toyota Starlet im Finale in 1:04,701 zu einer absoluten Top Zeit. Und damit zu Klassenplatz vier und zum 1,6-Liter 8-Ventiler Siegerpokal. Hans Hasenstab im Peugeot 206 Super 1600 wird Fünfter. Routine vor Jugend, so lautet das finale Ergebnis der KW 8V-Trophy Auseinandersetzung um Platz zwei und drei. Also Uwe Nowaczyk (8VP2) vor Andy Heindrichs (8VP3).

Nicht weniger als 37 Fahrer und eine Fahrerin nehmen das Training in der 2-Liter Klasse auf. Der Gruppen-Wiedervereinigung sei Dank! Roman Sonderbauer, der Eschdorf Klassenprimus der beiden Vorjahre, setzt im 16-Ventiler Ziegler Kadett die erste Probe-Bestmarke. Vor Egidio Pisano im VW Golf I. Der bisherige 1600er Abo-Sieger hat den Aufstieg zu den 2-Litern gewagt. Mit Minichberger-Motorenpower im Sturmgepäck. Quasi ungetestet funktioniert das neue Paket auf Anhieb bestens. Jörg Weidinger gibt sich für den Moment mit Rang drei zufrieden. Aber nur kurz. In der zweiten Übungssitzung dreht der KW Berg-Cup Titelverteidiger im BMW 318i STW richtig auf. Bewältigt den gezeiteten Abschnitt der Landstraße Nr. 12 als einziger 2-Liter Pilot unter einer Minute, exakt in 59,755 Sekunden. Das ist die klare „Pole Position“. Roman Sonderbauer reiht sich nun auf Platz zwei ein, Egidio Pisano ist Dritter. Rang vier für Mario Minichberger im gleichnamigen VW Scirocco 16V, Fünfter ist André Wiebe im Renault Williams Wiebe Laguna. Christian Auer ist auf Position zehn im BMW 2002 von Teampartner Norbert Wimmer schnellster 8-V’ler. Seine härtesten Widersacher sind Stefan Faulhaber im Briegel Kadett (8VP2) und Christian Dümler (8VP3) im VW Golf. Über Nacht findet Jörg Weidinger 1,044 Sekunden, knallt 58,711 auf das noch kühle Eschdorf Asphaltband, schockt seine Mitbewerber, greift die „großen Jungs“ an. Oder besser ausgedrückt, die Männer in den großen, starken Autos des Tourenwagen-Gesamtklassements. Während Jörg mit 1,437 Sekunden Vorsprung souverän führt, sind die Plätze zwei bis fünf durch weniger als eine Sekunde voneinander getrennt. Belegt werden sie von den Herrschaften Mario Minichberger (P2), André Wiebe (P3), Patrick Orth im BMW 320 iS (P4) und Roman Sonderbauer (P5). Höchste Spannung auch bei den roten Startnummern, sprich in der 2000 ccm KW 8V-Trophy. Leader Christian Auer liegt exakt 11 Tausendstel vor Stefan Faulhaber (8VP2). Mit leichtem Respektabstand ist Christian Dümler hier Dritter. Aber noch sind zwei Läufe zu fahren. Im zweiten Run hat das Spitzentrio Bestand. Egidio Pisano zoomt sich von der Sechs auf die Vier nach vorne. Roman Sonderbauer, der Patrick Orth überholt hat, ist aktuell Fünfter. Aber damit ist noch nicht Ruhe. An der Spitze brennt Jörg Weidinger weiterhin sein Gala-Feuerwerk ab, verbessert sich über 58,429 auf finale 58,234. Das ist der Klassensieg und Platz drei im Tourenwagen Gesamtranking. Hinter Herbert Stolz im Bi-Turbo Porsche 935 DP II und dem Schweizer Ronnie Bratschi im Eggenberger Mitsubishi Lancer, und vor….. Okay, dieses Thema hatten wir schon angesprochen. Zurück zum Klasse-Klassengeschehen. Hinter Jörg werden im Eilzugtempo weiter munter Positionen getauscht. Egidio Pisano fühlt sich im 2-Liter Haifischbecken pudelwohl und stürmt auf Schlussrang zwei. Dabei profitiert er möglicherweise auch etwas vom Gewichtsvorteil seines FIA E1-Golfs im Vergleich zu den Mitbewerbern mit deutschem Wagenpass. Sei’s drum, schnell war Egidio auf alle Fälle. Mario Minichberger sichert sich als Dritter den letzten noch freien Podestplatz. Rang vier der Schlussabrechnung geht an André Wiebe. ADAC Opel Rallye Cup Teilnehmer Patrick Orth wird bei seinem ersten 2014er Berg-Gastspiel Fünfter. Im Finale Furioso schiebt er Roman Sonderbauer um 13 Hundertstel-Sekündchen auf Rang sechs nach hinten. Hansi Eller holt sich im V6 Ford Escort RS 2000 Platz sieben. Achter wird Björn Wiebe im zweiten von insgesamt drei eingesetzten Wiebe Lagunas. Dann folgen die 2-Liter KW 8V-Trophy Front-Runner Christian Auer (Klassen P9/8VP1) und Stefan Faulhaber (Klassen P10/8VP2). Christian Dümler bleibt 8-Ventiler Dritter. Die Abstände haben sich im Laufe des Wettbewerbes etwas vergrößert. Alex Konstanzer (Opel Kadett) wird Sonderwertungsvierter. KW 8V-Trophy Titelverteidiger Johann Hatezic erlebt im Frank Opel Ascona einen harzigen Saisonstart, rutscht im ersten Run in die Leitplanke.

Bleiben noch die weiteren Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung. Manfred Pape im VW Golf Diesel nimmt nur am ersten Rennlauf teil. In der E1 bis 3 Liter fährt Thomas Ostermann seinen Hartge BMW auf Rang sechs und zum KW 8V-Trophy Sieg seiner Klasse. Unter den 18 Teilnehmern der E1 über 3 Liter wird Norbert Handa bei seiner KW Berg-Cup Rückkehr im Lancia Delta Integrale Siebter. Einen Platz dahinter beendet Norman Struckmann sein Luxemburg Wochenende im Ford Escort RS Cosworth auf P8. Und in der E2-Silhouette steckt Basti Schmitt seinen leichten Trainings-Leitplankenkontakt in der Zielkurve rasch weg, verbessert sich von Lauf zu Lauf deutlich und zeigt im Opel Astra V8 DTM mit Klassenplatz zwei eine klar steigende Performance-Tendenz.

Ja, und damit, liebe Freunde, ist der erste Lauf zum KW Berg-Cup 2014 bereits Geschichte. Weitere zehn Rennen folgen. Die besten acht Resultate daraus werden je Fahrer oder Team gewertet. Zwar scheint die Meistergala im Moment noch meilenweit entfernt zu sein, aber die Zeit bis anfangs November wird wie im Flug verstreichen. Weiter geht die KW Berg-Cup Punktejagd in der taufrischen Saison übrigens am 24. und 25. Mai im österreichischen Ötscherland. Beim 16. Bergrennen St. Anton an der Jeßnitz, wo auf der selektiv-anspruchsvollen Steinleiten Rennpiste neue Herausforderungen auf die KW Berg-Cup Truppe warten. Die diese liebend gerne annimmt. Vielleicht sehen wir uns ja dort. Ich freue mich darauf. Jetzt schon!