Oberhallau 2019 WeberDer KW Berg-Cup in Oberhallau/CH: Starke Leistungen im Ländervergleich Der KW Berg-Cup Auftritt in der Nordschweiz wird begleitet von angenehmer Wärme und viel Sonnenschein. Nur am Sonntag stört zum Auftakt Nebel im unteren Bereich, der aber nach dem Gottesdienst komplett verschwunden ist. Die flüssige 3-Kilometer-Strecke, die besonders am Sonntag von vielen Zuschauern gesäumt ist, präsentiert sich zu rund zwei Dritteln topfeben neu asphaltiert. Das schürt die Hoffnungen auf Rekorde. Die dann auch gelingen, wie wir gleich berichten dürfen. Bevor wir jedoch damit anfangen, hier noch schnell einiges Zahlenwerk: 225 Teilnehmer nehmen das Training auf, 217 das Rennen. Eine Mammutaufgabe für den veranstaltenden Verein pro Bergrennen Oberhallau. Die dieser super meistert. Zum guten Gelingen tragen nicht zuletzt die Beginnzeiten von jeweils 7:30 Uhr bei. An beiden Tagen gibt es eine Mittagspause. Am Sonntag wird diese für das Seifenkistenrennen der Oberhallauer Dorfjugend genutzt, die ihre fahrbaren Untersätze zum größten Teil in der Schule basteln dürfen.  Außerdem ist noch Zeit für den halbstündigen Gottesdienst. Und trotz einiger Vorfälle zieht sich die Veranstaltung, deren Atmosphäre relaxt-freundlich ist, nicht über Gebühr in die Länge. Kompliment dafür! Und damit zum Geschehen auf der Piste. In der Schweiz ist nur die Internationale Serie KW Berg-Cup mit von der Partie. Als einziger Vertreter der 1150er-Spezies ist Hugo Moser (VW Polo 16V) angereist. Der Veranstalter führt ihn als Alleinunterhalter, für die KW Berg-Cup Punktevergabe legen wir ihn mit den 1,4-Litern zusammen und schließen dabei – wie in allen anderen Hubraumklassen – auch die eidgenössischen E1-Teilnehmer (Feld 3) mit ein. Und obwohl die Technik-Regeln der eidgenössischen Freunde viel freizügiger sind als unsere eigenen, halten sich die KW Berg-Cup’ler im Ländervergleich, in dem nur die zwei schnellsten der drei Race-Heats die Basis des Ergebnisses bilden, hervorragend. Armin Ebenhöh, der einen spektakulären Dreher im zweiten Übungslauf wegsteckt, gibt im VW Minichberger Scirocco 16V auch in der Schweiz den Ton an, gewinnt vor Franz Weißdorn (P2/VW Polo GT). Ronnie Bucher beklagt Trainingsmangel. Zwar ist er im VW Schneider Corrado 16V bei allen Probegalopps am Start. Aber einmal läuft er auf Thomas Kohler auf, dessen Team-Fiat-127 sich erneut mit Antriebsproblemen herumquält, beim nächsten Run wird er direkt gestoppt. Was in Oberhallau in den Übungsdurchgängen keine Rückführung zur Folge hat, sondern einfach nach der Freigabe weiterfahren von der Anhaltestelle aus bedeutet. Deswegen rangiert Nils Abb (TP3/VW Schneider Polo) nach  Trainingsschluss vor Ronnie Bucher. Dies ändert sich im Rennen, das Ronnie auf der Drei und Nils als Vierter beendet. Auf diesem Rang ist Nils Abb zugleich der 1400er KW 8V-Trophy Sieger, direkt vor Karlheinz Meurer im VW Polo. Betrachten wir die Sache länderübergreifend, dann finden wir Armin Ebenhöh und Franz Weißdorn weiterhin vorne. Auf der Drei taucht dann Beat Rohr (Audi 50 MLP) auf, der sich als einziger Eilgenosse unter die Top-Fünf schieben kann. Hugo Moser landet nach der totalen Zusammenwertung auf dem siebten Rang. Der neue E1-1400-Streckenrekordhalter heißt übrigens Armin Ebenhöh. Mit 1:27,99 unterbietet er im zweiten Run die bisherige Bestmarke (Quelle für diese Angabe ist das Programmheft) von Beat Rohr um 3,61 Sekunden.
 
Oberhallau 2019 Moser
Die 1,6-Liter sind eine heiße Angelegenheit. Sowohl KW Berg-Cup intern als auch im Ländervergleich. Erwin Buck (P1) fliegt mit seinem VW Spiess Scirocco 1 16-Ventiler in den Rennläufen stets einen Tick schneller den Berg hinauf als Stefan Faulhaber (P2) im Opel Minichberger Kadett 16V. Am Ende trennen die beiden 1,19 Sekunden. Rang drei geht an Andy Heindrichs (Opel Wiebe Corsa 16V RR). Dahinter folgen Sarp Bilen im VW Golf 2 16V als Vierter und Manfred Schulte mit seinem Citroen Nemeth AX Kit Car mit dem Minimalrückstand von 21 Hundertsteln auf Sarp als Fünfter. Helmut Maier muss nach dem ersten Übungs-Run seinen VW Spiess Golf 16V mit einem Getriebedefekt aufladen. Bleibt noch das Länderspiel, dessen Haupt- Akteure Erwin Buck und Martin Bürki (VW Polo MB) sind. Nach zwei Läufen ist Erwin um 0,05 Sekunden vorne, ist zu diesem Zeitpunkt mit 1:25,14 – erzielt im ersten Lauf – auch 1600er Streckenrekordler. Doch wie heißt die uralte Rennsportweisheit? Hm, genau: Zusammen gezählt wird ganz zum Schluss. Martin Bürki knallt final 1:24,88 auf den Oberhallau-Asphalt. Damit schnappt er sich die 1600er Benchmark und den Sieg im Länderduell, in dem hinter Martin Bürki gleich vier KW Berg-Cup’ler auf den Positionen zwei bis fünf einlaufen. In der Abteilung bis 2000 Kubik entwickeln sich Vorjahresgewinner Patrick Orth (P1) mit seinem BMW Gerent E30 320iS und André Wiebe (P2/Renault Clio BTCC) zu absoluten Trumpfkarten. Denn sie behalten ihre Plätze auch in der gemeinsamen Wertung mit den Eilgenossen. Schauen wir nur in die KW Berg-Cup Listen, so ist auf der Drei der von Hansi Eller gefahrene VW Minichberger Corrado R zu finden. Rang vier ist die Angelegenheit von Ralph Paulick (VW Golf 1 16V), Platz fünf sichert sich im Opel Ascona B Frank 8V Roland Christall, der sich mit dieser Leistung gleichzeitig den größten KW 8V-Trophy Pokal holt. Auf das KW 8V-Trophy Podest steigen mit ihm Michael Rauch (8V-P2) und als Dritter Alexander Pleier (beide Opel Kadett). Bernhard Lang wird im Ford Escort RS 2000 Spezial Vierter der roten Startnummern, Josef Faber (Opel Kadett) Fünfter. Die Top-Ten der Klassenwertung komplettieren als Sechster Michael Rauch und auf der Sieben André Scheer (BMW 320iS). Rang acht belegt Alex Pleier. Als Klassen-Neunte folgt Bea Flik (Renault Megane Cup), Position zehn geht an ihren Papa Thomas im Renault Clio 3 Cup. Im Vergleich der Länder entpuppen sich Reto Steiner (P3/Ford Escort RS 2000) und René Faigle (P4) mit seinem VW Scirocco als Spielverderber, indem sie sich völlig ungerührt unter die besten Fünf in der 34 Renner starken Hubraumabteilung schieben.
Oberhallau 2019 Orth
Stark sind die bis 3-Liter-Fahrzeuge vertreten. Youngster Hauke Weber feuert mit seinem Audi 80 Quattro im Training einen ersten Warnschuss Richtung Günter Göser (Opel Kadett Coupé Böhm 16V) ab, setzt die schnellste Zeit der Berg-Cup’ler. Der erste Race-Heat geht dann an Günter, doch Hauke kann kontern und holt sich den Klassengewinn vor Günter (P2). Dritter wird Marcel Gapp (BMW M3 E36), der im Endspurt an Michael Weber (Audi 80 Quattro) vorbei ziehen kann und diesen auf Rang vier zurück schiebt. Platz fünf geht an Alexander Wolk im VW Golf 2 Turbo.
 
Den 8-Ventiler-Sieg sichert sich Rookie Nino Minuth (Opel Kadett C Coupé), sein Markenkollege Alexander Wirth fährt im Ascona B auf Platz zwei. Das Podest der roten Startnummern komplettiert als Dritter Karl-Heinz Schlachter (BMW 2002tii Alpina). In dieser Hubraumabteilung sind die Schweizer Piloten nicht zu knacken. Hermann Bollhalder steht mit seinem knapp 500 PS leistenden 800-Kilogramm Opel Speedster Egmo auf Platz eins der gemeinsamen Liste. Rang zwei nimmt hier René Köchli (Honda Civic RK4) ein. Die Ränge drei bis sechs der 24 Autos umfassenden Klasse sind dann eine reine KW Berg-Cup Angelegenheit. Erstaunliches ereignet sich in der Abteilung über 3000 Kubikzentimeter, in der Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett C GT/R V8 eine blitzsaubere Visitenkarte abgibt. Im KW Berg-Cup zum Dasein als Einzelstarter verurteilt, trifft er beim Mischen auf 25 Mitbewerber. In dieser riesigen Klasse wird er Dritter, muss sich nur den Mitsubishi Lancer Allrad-Turbo-Raketen von Ronnie Bratschi (P1) und Roger Schnellmann (P2) geschlagen geben. Größen wie Bruno Ianniello (Lancia Delta S4) oder Michi Widmer im Mitsubishi Mirage Proto X müssen sich hinter Holger Hovemann einreihen, der als Gesamt-Elfter drittschnellster Tourenwagen ist und im ersten Run mit 1:19,81 eine echte Superzeit hingelegt hat.
Oberhallau 2019 Hovemann
Der KW Berg-Cup geht jetzt in seine entscheidende Phase. Der harte Kampf um den goldenen Siegerkranz des Gesamtgewinners ist offen. Als heißeste Favoriten sind im Moment wohl Patrick Orth und die Wiebe-Brüder André und Björn zu nennen. Wenn die Genannten mit der Form weitermachen, in der sie aktuell unterwegs sind, dann ist es ihnen absolut zuzutrauen demnächst das führende Team Armin Ebenhöh /Hansi Eller vom Platz an der Sonne zu verdrängen und damit zugleich auch einen
Gesamt-Podiumsplatz von Franz Weißdorn zu verhindern. Aber noch ist das letzte Wort längst nicht gesprochen. Drei Rennen stehen noch aus. In Eichenbühl, St. Agatha und Mickhausen sind starke Starterfelder und damit harte Gegner zu erwarten. Da gilt es sich unbedingt durchzusetzen. Denn nur dann winken echte Big-Points. Möglicherweise bekommen wir ja die endgültige Entscheidung der 32. KW Berg-Cup Saison erst beim finalen Gipfelsprint-Event. Das wäre a) toll und b) sicher Motivation für uns alle noch möglichst oft live dabei zu sein. Wir vom KW Berg-Cup und unsere Veranstalter-Partner würden uns sehr darüber freuen.