M.KleinerIn vielen Berg-Cup Rückblenden ist es schon beschrieben worden, das Szenario im Hinterzimmer des Alpengasthof Löwen im Bergdorf Oberjoch bei Bad Hindelang. Wo am 9. Oktober 1987 der Grundstein zum Berg-Cup gelegt wurde. Rund dreieinhalb Jahrzehnte liegt die Geburtsstunde unserer Rennserie nun zurück. Und vielleicht ist  ja die Erinnerung daran beim einen oder anderen doch schon leicht verblasst. Durch das traurige Ableben von Geburtshelfer und Wegbegleiter Martin Kleiner wird sie nun wieder aufgefrischt. Bruno Höfler, Herbert Morent und Andreas Schettler hießen die weiteren Akteure der Startphase. Unter denen Martin Kleiner nicht nur ein Mann der ersten Stunde blieb, sondern seine Meisterschaft über einen sehr langen Zeitraum hinweg unterstütze und förderte. Effektiv und tatkräftig, so, wie wir ihn alle gekannt, geschätzt und respektiert haben.

Den Respekt im Fahrerlager verdankte er nicht nur seiner Statur. Sondern vor allem seinem Auftreten und dem Umgang mit seinen Kollegen. Denen er durchaus gerne zu verstehen gab, wie er sich korrektes Verhalten vorstellte. Neben den Trainings- und Rennläufen selbst genoss er auch die Zeit dazwischen sehr, wo er in aller Regel kurzärmlig und mit Arbeits-Latzhose bekleidet anzutreffen war, häufig begleitet von seinem Rottweiler Nero. Motorsport betrieb Martin Kleiner seit 1973, beginnend mit Slaloms, denen bald erste Bergrennen folgten. Im Berg-Cup setzte er zunächst einen Audi 50 ein, 1994 wechselte er auf VW Polo. Die Saisons 1991 und 1998 beendete er als Berg-Cup Gesamtsieger, mehr als zehnmal wurde er südbadischer ADAC Bergkönig. 2014 absolvierte er seine letzten Berg-Cup Rennen, war am Hauenstein Klassenzweiter. Hervorzuheben ist seine bestechende Konstanz: Zwölfmal gehörte er zu den besten Fünf im Berg-Cup, neunmal eroberte er in der Jahreswertung einen Podestplatz.

Neben Motorsport und Familie lag Martins Hauptaugenmerk auf seiner Firma Auto Teile Kleiner, einem blitzsauberen Autorecycling und -verwertungsbetrieb, den er in Renchen seriös mit Erfolg aufgebaut hatte. Erst in den letzten Jahren, als er sich mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen auseinandersetzen musste, drosselte er seinen Arbeitseinsatz und vermietete Teile seiner Hallen. Eine Herzattacke und ein Krebsleiden überstand er, schien wieder hergestellt. Bis epileptische Anfälle ihn mit dem Fahrrad stürzen ließen, was auch zu Gehirnverletzungen führte. Diesen letzten, aussichtslosen Kampf, den er teils zu Hause führte, verlor er schlussendlich. Martin Kleiner verstarb am Sonntag (27.03.) im Hospiz Offenburg lediglich wenige Stunden nach dem Ende der aktuellen Mitgliederversammlung seines Berg-Cups im Alter von nur 66 Jahren.

Mit Martin Kleiner hat sich ein ganz Großer des Bergrennsports von den irdischen Strecken und Fahrerlagern abgemeldet. Wir senden ihm ein ehrliches und herzliches Dankeschön in den Rennfahrerhimmel. Ein Dankeschön für all das, was er Positives bewirkt hat. Wir sind stolz darauf, dass wir ein Stück mit ihm gehen und viele seiner tollen Fahrten mit erleben durften, die wir nicht vergessen werden. In Gedanken sind wir natürlich auch bei seiner Familie, den Angehörigen und Freunden, denen wir in diesen schweren Tagen die Kraft und Stärke wünschen, die sie jetzt benötigen.

Mach‘s gut dort oben Matze, Race in Paradise!

Die Beerdigung findet am 21. April 2022 um 14:30 Uhr auf dem Friedhof in 77790 Welschensteinach statt.

Die Kondolenzadresse lautet Gerda Kleiner, Carl-Benz-Straße 17, 77871 Renchen





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