2:2, das ist der Spiel-Endstand im Action geladenen Gipfelturnier zwischen den Hill-Climb-Assen in Rot-Weiß-Rot und der angereisten KW Berg-Cup Delegation beim 17. Internationalen Bergrennen St. Anton an der Jeßnitz am 30. und 31. Mai 2015. Das genannte Ergebnis ist bezogen auf die Siege in den vier Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung. Bevor wir uns aber der reinen Renn-Berichterstattung zuwenden, vorab noch ein kurzer Stimmungslage-Report aus dem Fahrerlager im Ötscherland.

Dieses zu erreichen gestaltete sich für einige Berg-Cup’ler zum echten Hürdenlauf. Lasst uns zwei Beispiele stellvertretend aufgreifen: Thomas Stelberg plant wie immer seriös, tritt die 800 Kilometer Reise frühzeitig an. Das ist gut so, denn er muss gleich zwei außerplanmäßige Boxenstopps in Würzburg und Nürnberg einlegen, braucht sogar die Hilfe des Abschleppdienstes. Dann funktioniert sein Wohnmobil endlich wieder, bringt ihn und den Polo noch rechtzeitig am Freitag nach Niederösterreich. In Würzburg muss übrigens auch Familie Heindrichs ihre 875 Kilometer Tour unfreiwillig unterbrechen. So verbringen Thomas und unsere KW Berg-Cup Belgier den Mittwochabend gemeinsam auf dem Werkstatthof. Nichtsahnend, dass ihre Technik Gremlins beim Wohnmobil-Service nicht wirklich ausgemerzt, sondern lediglich in ihre Rennautos umgesiedelt werden. Na ja, auch kleine Kobolde wollen halt ab und zu auf Urlaubs-Abenteuerreise gehen.

St. Anton an der Jeßnitz selbst präsentierte sich herzlich und gastfreundlich, so wie aus den Vorjahren bekannt. Wohltuend entspannt ging die vom EMSI-Motorsport Team bestens inszenierte Veranstaltung, die auch zur Österreichischen Berg-Meisterschaft zählte, über die Bühne. Urlaubsfeeling machte sich breit. Jeweils pünktlich um 9:00 Uhr startend wurden alle ausgeschriebenen Läufe durchgeführt, also drei Übungsdurchgänge am Samstag und drei spannende Rennläufe am Sonntag. Auch Petrus spielte weitestgehend mit, ließ das hochselektive, 3,25 Kilometer lange Steinleiten-Asphaltband trocken. Ganz leichter Nieselregen zwischen Probe-Heat zwei und drei verflüchtigte sich umgehend, erst nach dem Trainingsende gegen 16:00 Uhr setzten weitere Niederschläge ein. Diese begleiteten auch die Fahrer- und Videopräsentation im gut gefüllten Festzelt, in derem Rahmen bereits ein aktueller Samstags-Zusammenschnitt aller Teilnehmer zu sehen war. Am nächsten Morgen hatten sich die Wolken verzogen, Slicks waren wieder angesagt, angenehme Temperaturen und Sonnenschein verwöhnten die Akteure und die zahlreichen Fans.

Schauen wir uns nun den Auftritt der KW Berg-Cup Abordnung genauer an. Lasst uns mit der Klasse bis 1400 Kubikzentimeter der gemeinsam gewerteten Gruppen GT, E1 und H – das ist in Österreich so der Brauch und mit den KW Berg-Cup Regeln durchaus kompatibel – anfangen. Zwei der drei darin mitspielenden Berg-Cup’ler sind 1150er. Respekt vor dem Unternehmungsgeist und dem Mut von Silvia Ebenhöh im 8-Ventiler und Thomas Stelberg im 16V Polo mit den 1,15-Liter Motörchen! Sie stellen sich unerschrocken der Hubraum überlegenen Konkurrenz. An deren Spitze Armin Ebenhöh im Minichberger Scirocco 16V die Schlagzahl vorgibt. Ab Probelauf Nummer zwei ist er in jedem Durchgang der Schnellste, gewinnt am Sonntag unangefochten 5,62 Sekunden vor Lokalmatador Jakob Löffler (P2) im Suzuki Swift GTi. Dahinter gibt es ein spannendes Duell um Rang drei zwischen Markus Krendl in einem weiteren 16V Swift und Thomas Stelberg. Doch bevor dieser mitreißende Fight stattfinden kann, müssen aus dem Schneider Polo Coupé zuerst die mitgereisten Gremlins vertrieben werden. Die haben sich eiskalt die Elektrik vorgenommen. Lassen den Polo im Ziel einfach absterben, sorgen für erhöhte Kühlwassertemperatur und Sorgenfalten beim Team. Ein kleiner Kobold hat sich in einem Sicherungsautomaten versteckt, unterbricht zeitweise die Stromzufuhr zu wichtigen Aggregaten. Man fordert ihn höflich aber bestimmt auf, doch bitte woanders Unterschlupf zu suchen. Nach Rennlauf eins ist Thomas starker Dritter, 69 Tausendstel vor Markus Krendl. Nochmal mischen sich die Reise-Gremlins ein, diesmal reiten sie eine Attacke auf die österreichischen Sportskameraden. Sorgen gezielt am Beginn des zweiten Heats für starken Kühlflüssigkeitsverlust am historischen Audi S1 Replica von Roman Loinger. Bindemittel kommt zum Einsatz, die Öl-Flagge wird gezeigt. Das zieht in Kombination mit dem natürlichen Steinleiten-Respekt den Fuß vom Gaspedal. Auch bei Thomas. Die „Local-Heros“ agieren in dieser Beziehung schmerzfrei, lupfen nur minimal. Markus Krendl erobert so in Run zwei die dritte Position, 0,183 Sekunden vor Thomas Stelberg. Der aber will das maximal Machbare aus diesem Hürdenfahrt-Wochenende mit nach Hause ins Bergische Land nehmen, schaltet in den absoluten Angriffsmodus um, knallt mit 1:34,122 seine persönliche Bestmarke auf die Piste. Nimmt seinem direkten Widersacher über drei Sekunden ab, fährt dabei einen Schnitt von 123,7 km/h, ist damit endgültig hochzufriedener Dritter. Noch auf dem Zielparkplatz betrachtet er staunend seine Onboard-Aufnahmen. „Puh, was für eine Fahrt! Ich kann es kaum glauben, dass ich so ans Limit gegangen bin. Aber es hat sich rentiert. Für mich ist diese Platzierung wie ein Sieg!“ Silvia Ebenhöh hält als Sechste Lokalmatador Stefan Pieber im Autobianchi A112 in Schach und wird mit dem KW 8V-Trophy Siegerpokal ihrer Klasse belohnt. „Mister Berg-Cup“ Franz Weißdorn hatte zwar ebenfalls für St. Anton genannt, muss aber auf die Reise ins Mostviertel verzichten. Zu schmal ist das nach Wolsfeld verbliebene Zeitfenster, um störende Kleinigkeiten am VW Polo 16V auszusortieren.  

1:0 also für die KW Berg-Cup’ler, danke Armin für den Führungstreffer! Unsere 1,6-Liter Speerspitzen Manfred Schulte, Helmut Maier und Werner Heindrichs haben einen schweren Stand und knallharte, ehrgeizige Gegenspieler. Am härtesten trifft es Steinleiten-Neuling Werner, dessen Schneider Corsa am Samstag von Aussetzern heimgesucht wird. Aber aufgeben kommt nicht in Frage. Werner greift zur Selbsthilfe, zieht kurzerhand dem Geber der Schalt-Zündunterbrechung den Stecker ab. Damit ist der darin sitzende letzte Reise-Gremlin heimatlos. Und siehe da: Ab sofort funktioniert der Corsa wieder tadellos. Allerdings muss nun das neue sequentielle 6-Gang-Getriebe beim Schalten mit der Kupplung unterstützt werden. „Aber das bin ja gewohnt. Schade ist nur, dass ich die Trainingssitzungen wegen der Probleme nicht optimal nutzen konnte. Da hilft nur eins: Nächstes Jahr wieder kommen und dann richtig angreifen“ befindet der belgische Berg-Racer, der sich vom ersten Übungs- bis zum letzten Rennlauf um sagenhafte 25,957 Sekunden steigern kann. Aber mehr als Position sieben ist so für ihn nicht drin. Einen Platz vor ihm – als Sechster – beendet Helmut Maier im Spiess Golf 16V seinen St. Anton Einsatz. Der Routinier findet diesmal nicht sofort den optimalen Rhythmus für die anspruchsvolle Strecke. Erst im letzten Run durchbricht er die 1:30er Schallmauer mit 1:29,897 knapp. Manfred Schulte absolviert im Citroen AX Kit-Car mit dem neuen Nemeth Triebwerk den Steinleiten-Sprint zwar fast 5,5 Sekunden(!) flotter als im Vorjahr, kann aber die Rot-Weiß-Rote Podest-Bastion vor ihm nicht knacken, wird Klassenvierter mit Luft nach vorne und hinten. Austria-Express Manuel Michalko presst aus seinem Citroen Saxo wahre Fabelzeiten heraus, stürmt unangefochten zum Klassengewinn. Stockerlplatz Nummer zwei geht an den einheimischen Golf 1 Piloten Christian Speckl, Dritter wird Christian Schneider im Peugeot 205 RS 16 Evo 2.

Nun steht es 1:1. Die 2-Liter Abteilung ist mit 28 Teilnehmern hervorragend besetzt. Nicht nur in der Zahl, sondern auch in der Qualität. Jörg Weidinger legt bereits am Samstag mit 1:20er Zeiten die Messlatte hoch, ist in der zweiten Übungsauffahrt sogar Zweiter des Gesamt-Rankings. Das ist ein wirkungsvoller Weckruf an die Jungs in den Rennsportfahrzeugen, die sich fortan um eine etwas flottere Gangart bemühen. Nicht ganz unbegründet nennt denn auch der Trainingsbeste, Uwe Lang im Osella PA 20S Evo (1:15,502), im abendlichen Fahrerpräsentations-Interview diverse Tourenwagen-Piloten als seine hartnäckigsten Gegner bei der Erfüllung der Mission „Wiederholung des 2013er Gesamtsieges“. Jörg Weidinger gibt zu Protokoll „dass sein Hauptaugenmerk der Klasse und damit maximalen Punkten für den KW Berg-Cup gilt“. Allzu große Sorgen braucht er sich in dieser Richtung wohl nicht zu machen, er kann mit dem beruhigenden Vorsprung von 1,678 Sekunden auf Thomas Strasser jun. im ex-Minichberger KW Berg-Cup Meister-Scirocco (TP 2) in die Übernachtungspause gehen. Markus Habeler in einem weiteren Scirocco liegt auf Übungs-Position drei schon knapp 2 Sekunden hinter dem „Pole Setter“ zurück. Peter Naumann im Polo 1.4 G40 gelingt als Viertem genau wie Roman Sonderbauer auf Rang acht der Sprung unter die Trainings-Top-Ten. Daniel Bayer wirft ein defekter OT-Geber am Kadett C-Coupé aus dem Rennen. Den Schaden hat er sich vermutlich eingefangen, als er sich im zweiten Probe-Heat spektakulär durchs Ziel dreht. „Ich kann nicht genau sagen wie es sich zugetragen hat, ob ich seit- oder rückwärts über die Linie bin. Und das sogar mit Zeitverbesserung“ schüttelt er den Kopf. „Bei dieser Aktion müssen Steinchen oder absplitternde Kunststoffteile wohl auch den Sensor außer Gefecht gesetzt haben. Da sich kein passender Ersatz finden lässt, muss er am Samstagabend aufladen. Auch Norbert Wimmer kommt in den Übungsdurchgängen nicht ungeschoren davon. Zwar setzt er im BMW 2002 die schnellste 8-Ventiler Zeit vor Hansi Eller im Kadett von Teampartner Bernd Ehrle und „Golfer“ Christian Dümler, aber hartnäckige Aussetzer nerven. Als man bei der Fehlersuche die Zündkerzen heraus schraubt, macht das Gewinde am 4. Zylinder schlapp. Über Nacht kommt Hilfe aus der Heimat, die Zündkerze sitzt nun wieder fest. Aber die Aussetzer bleiben, kommen ab der Klausbauernkurve im oberen Streckenteil, halten unterschiedlich lang an. Im ersten Renndurchgang zieht das Tempo nochmals an. Jörg Weidinger unterbietet im BMW 318i STW die 1:20er Schallmauer, fährt 1:19,905, führt 1,986 Sekunden vor Andreas Marko im Audi A4 STW Quattro. Peter Naumann ist 67 Hundertstel hinter Marko zurück Dritter, Roman Sonderbauer Achter und Dirk Preißer Neunter. Auf den Klassenrängen 11 bis 14 fegt der KW 8V-Trophy Eilzug in der Reihenfolge Norbert Wimmer, Hansi Eller, Christian Dümler und Stefan Glass im Ford Escort Lotus TC die Steinleiten hinauf, lässt viele leistungsstärkere Fahrzeuge hinter sich. KW Berg-Cup Neuzugang Nicolas Reiter – am Übungs-Samstag noch starker Elfter, hat mitsamt seinem Ford Escort RS 2000 Mark 1 ein Techtelmechtel mit der Leitplanke, fährt von dieser zurück gewiesen „nur“ die 22. Zeit, kann aber weiter mitspielen. Der zweite Run bringt an der Spitze nur minimale Veränderungen. Jörg Weidinger baut mit fast identischer Laufzeit seinen Vorsprung auf Andreas Marko auf 4,617 Sekunden aus. Peter Naumann robbt sich 35 Tausendstel näher an den Audi Piloten heran. Roman Sonderbauer hat in der Pause zwischen den Läufen die vorderen Federn am Ziegler Kadett gegen härtere Exemplare getauscht, verbessert nun Zeit und Position deutlich, ist neuer Sechster. Dirk Preißer und der bereits erwähnte 8-Ventiler D-Zug behalten ihre Positionen bei. Der große Showdown beginnt, der Finallauf geht in Szene. Jörg Weidinger schielt nun doch ein klein wenig auf die Tourenwagen-Gesamtwertung, in der er auf Position zwei liegt, und treibt den BMW in 1:19,762 um nochmals 0,143 Sekunden schneller den Berg hinauf. Damit gewinnt er die Klasse, liegt final 7,399 Sekunden vor dem Zweiten Andreas Marko. Peter Naumann feilt weitere 19 Hundertstel vom Vorsprung des Quattro Piloten weg, wird in der Endabrechnung 0,446 Sekunden hinter dem ehemaligen Werks-STW-Audi Dritter. Es folgen Thomas Strasser jun. als Vierter und Jürgen Halbartschlager im VW Golf 16V als Fünfter. Roman Sonderbauer bleibt auf Position sechs, Dirk Preißer gelingt mit einem fulminanten Schlussspurt von 1:23,411 die Verbesserung auf Platz sieben. Die weitere Reihung zeigt Michael Wels im  Scirocco 16V auf der Acht und Opel Astra 16V Pilot Heiko Fiausch auf der Neun. Die Top-Ten vervollständigt Michael Emsenhuber im VW Corrado 16V. Damit gelingt dem Junior von EMSI-Teamchef Helmut Emsenhuber bei seinem Heim Grand-Prix das fest angepeilte Wunsch-Resultat. Hinter ihm läuft das KW 8V-Trophy Spitzen-Quartett im Ziel ein. An der Reihung hat sich nichts geändert, Norbert Wimmer gewinnt bei den „Roten“ vor Hansi Eller und Christian Dümler, der zwischen Lauf zwei und drei noch flugs sein Getriebe reparieren und die Zahnräder des fünften Ganges tauschen muss. Sonderwertungs-Ehrenplatz vier sichert sich KW Berg-Cup Rückkehrer Stefan Glass, Fünfter wird Johann Hatezic im Opel B-Ascona. Edmund Bodenmüller kommt mit der Bedienung des neu installierten sequentiellen Getriebes immer besser zurecht, holt sich im Opel Kadett 16V Schlussrang fünfzehn. Nicolas Reiter hat sich in den beiden Läufen nach seinem Leitplankenkontakt wieder Platz um Platz nach vorne gefahren, beendet seinen St. Anton Ausflug 2015 als Sechzehnter. Jürgen Schuster wird beim ersten Einsatz des verbesserten Mazda RX-7 Achtzehnter, KW Berg-Cup Rookie und Steinleiten-Erstbezwinger Dieter Altmann im ex-Rainer-Bühler Peugeot 405 Mi 16 Einundzwanzigster.

Damit ist der neue Hillclimb-Spielstand 1:2 für die Gastmannschaft des KW Berg-Cups. Danke Jörg für die erneute Führung! Aber bei den nun noch ausstehenden „Überlitern“ hat Rot-Weiß-Rot dicke Allrad-Turbo-Trümpfe mit schwindelerregenden PS-Zahlen in der Hand. Die in Deutschland mittlerweile übliche Unterteilung in „bis“ und „über“ 3000 Kubikzentimeter gibt es in Österreich traditionell nicht. Auf Bernhard Permetinger, der am Freitagnachmittag frisch vom Prüfstand in St. Anton eintrifft, sowie auf Karl Heinz Schlachter und Werner Walser mit ihren lediglich Hinterrad angetriebenen „Saugern“ wartet eine unlösbare Aufgabe. Also gilt es, sich so gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen. Was dem KW Berg-Cup Trio auch super gelingt. Unter den 13 Klassenstartern arbeitet sich Bernhard Permetinger im BMW M3 E30 bis auf Endrang fünf nach vorne, damit ist er bester Nicht-Turbo. Im BMW 2002 tii gelingt Rookie Karl Heinz Schlachter final Platz acht, zusätzlich gewinnt er die KW 8V-Trophy Wertung seiner Klasse. 8-Ventiler Kollege Werner Walser wuchtet seine Opel Kadett C-Limousine als Zehnter noch in die Klassen-Top-Ten, ist zugleich Zweiter der roten Startnummern. Im Training muss Lokal-Held Karl Schagerl noch Ford Escort Cosworth Pilot Andreas Gabat den Vortritt lassen. Dies vielleicht auch deshalb, weil er im letzten Übungs-Run am VW Golf Rallye TFSI-R ein Geräusch hört und ungewöhnliche Vibrationen spürt. Er stellt das Auto unterwegs ab, tauscht am späten Samstagnachmittag ein Antriebswellen-Gelenk, inspiziert die restlichen. Am Renn-Sonntag agiert Karl souverän und schnell von der Spitze aus, während Andreas Gabat von der Technik seines Cossie zunächst ein- und später ganz ausgebremst wird. Ob Gremlins jetzt Ford Modelle bevorzugen? Wer weiß! Karl Schagerl steigt jedenfalls definitiv als umjubelter Sieger auf die oberste Stufe des Klassenpodests, flankiert vom Zweiten, Thomas Holzmann im Mitsubishi Lancer, und Markus Hochreiter im Seat Ibiza Turbo als Drittem.

2:2 unentschieden also, das erscheint gerecht und verlangt nicht nach Revanche, sondern fordert Entscheidung nach Verlängerung. In St. Agatha vielleicht oder noch besser doch gleich wieder in St. Anton, das immer eine Reise wert ist.

Werfen wir noch schnell einen Blick auf das Tourenwagen- und das absolute Gesamtranking. Bei den Autos mit Dach trägt sich Karl Schagerl im 550 PS starken Golf ganz oben in die Siegerliste ein. 2,845 Sekunden vor dem schnellsten 2-Liter-Fahrer Jörg Weidinger, der als Zweiter seinerseits Mitsubishi Pilot Thomas Holzmann als Dritten um 0,707 Sekunden hinter sich lässt. Der St. Anton Gesamttriumph geht zum zweiten Mal nach 2013 an Uwe Lang. Es ist ein besonderer Sieg. Denn nur Minuten nachdem Uwe im ersten Run eine souveräne 3,597 Sekunden Führung heraus gefahren hat, kommt sein Sohn Georg – der 2015 schon  mit exzellenten Resultaten aufhorchen ließ – von der Strecke ab und überschlägt sich mit seinem Tatuus Formel Renault spektakulär bei hoher Geschwindigkeit. Lang Junior wird kräftig durchgeschüttelt, bleibt aber gemäß dem ersten medizinischen Check von ernsthaften Verletzungen verschont. So ein Vorfall muss erst verdaut werden. Papa Uwe schafft dies in kürzester Zeit, ist auch in der zweiten und dritten Auffahrt klar der schnellste Pilot, gewinnt die 17. Auflage des Internationalen Bergrennens St. Anton an der Jeßnitz überlegen mit dem Riesenvorsprung von 13,939 Sekunden. Dazu herzlichen Glückwunsch an Uwe und die besten Wünsche an Georg für eine baldige, erfolgreiche Rückkehr auf die Bergrennstrecken. Bereits auf Platz zwei „Over All“ taucht der erste Tourenwagen auf: „National Hero“ Karl Schagerl im VW Golf Rallye TSFI-R, der sich 0,245 Sekunden vor Ferdinand Madrian im brandaktuellen Norma M20 F auf Position drei behaupten kann.

Vielleicht sollten wir doch – wie im Rahmen der Fahrerpräsentation scherzhaft angesprochen – Uwe Lang in den KW Berg-Cup mit aufnehmen. Für Länderspiele à la St. Anton ganz sicher ein sehr reizvoller Gedanke. 2:3 für die Gäste könnte es dann heißen. Und mit einem wieder voll einsatzbereiten und schnellen Georg Lang sogar 2:4? Puh, welche Visionen! Sollte dergleichen jemals stattfinden, dann ist bis dahin ganz sicher noch jede Menge Wasser die Jeßnitz hinunter gelaufen. Bleiben wir im Hier und Jetzt, konzentrieren wir uns auf die 28. Saison des KW Berg-Cups. In der im Juni der 12. ADAC Bergpreis Schottenring (12. bis 14.) und das 20. ADAC Ibergrennen (26. bis 28.) auf dem Spielplan stehen. Das sind die Läufe vier und fünf. Mitte Juli ist nach dem 42. Homburger ADAC Bergrennen KW Berg-Cup Halbzeit angesagt, sechs von zwölf Veranstaltungen sind dann bereits gefahren. Wir sollten dem Geschehen äußerst aufmerksam folgen, weil die Ausgangspositionen für die heißen und entscheidenden Punktefights der zweiten Saisonhälfte bereits jetzt bezogen werden.

Wir sehen uns also bei den nächsten Rennen zum KW Berg-Cup und zum NSU-Bergpokal? Schön, ich freue mich darauf!





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