Die 1,6-Liter-Fahrer gehen ihren eigenen Weg, schließen sich in Sachen Platztausch den Akteuren vieler anderer Klassen keineswegs an. Ihre Podiumsbesetzung legen sie gleich in den Probegalopps fest. Erwin Buck (P1) ist mit seinem VW Spiess Scirocco das Maß der Dinge, er gibt das Tempo vor. Ihm am nächsten ist Andy Heindrichs zu finden, dessen Motor im nassen ersten Rennlauf ab Posten 8 nur mehr bis zu 4500 Touren hoch drehen will, was einen satten Rückstand beschert. Im zweiten Heat benötigt Andy dann mit Wut im Bauch mit seinem Opel Wiebe Corsa 16V RR nur 105 Tausendstel mehr als Erwin Buck für den Sprint vom Start ins Ziel. Run drei geht aber wieder eindeutig an Erwin Buck, der seinen Vorsprung nochmals deutlich ausbaut. Dritter ist im VW Golf 2 16-Ventiler die ganze Zeit hindurch Sarp Bilen, Rang vier holt sich schlussendlich KW Berg-Cup Rookie Lukas Eigl mit seinem Opel Corsa A GSi 16V.
Abwechslungsreicher hält es die 2-Liter-Fraktion. Am späten Samstagnachmittag knallt Björn Wiebe im Renault Clio BTCC in 1:16,236 die Trainingsbestzeit auf die Piste. Nur 77 Tausendstel hinter ihm fliegt Thomas Strasser mit seinem VW Minichberger Scirocco 16V als Zweiter durch die Ziellichtschranke. Dritter im Bunde derer auf imaginären Stockerlkurs ist Patrick Orth (BMW Gerent E30). Auf Rang vier folgt das erste der beiden Premierenautos. Das ist der wunderschön aufgebaute BMW 2002 16V von Mario Minichberger. Am Freitagabend sprach der noch von „vorsichtigem Kennenlernen und Zurückhaltung“. Diese legt Mario im Verlauf des Wochenendes zumindest soweit ab, dass er sich im allerletzten Race-Heat die drittschnellste 2-Liter-Zeit notieren lassen kann. Fünfter des Übungstages ist Ford Escort RS 1800 BDA Pilot Werner Weiß. Seine Verfolger sind dicht gestaffelt, als Zehnter liegt Frank Brügge nur 1,262 Sekunden hinter Werner Weiß zurück. Auf Klassenposition sieben ist Christian Auer im BMW 2002 KW 8V-Trophy-Bester, vor Frank Brügge (VW Brügge Golf) und Johann Hatezic im Opel Ascona B Frank, mit dem er in der letzten Übungsauffahrt nach der Sportplatzkurve von der Strecke kreiselt, durch die Wiese pflügt und kurz vor dem Ziel wieder auf den Asphalt zurückkehrt. Der beste Rennauftakt gelingt Patrick Orth, der Tom Strasser (P2) 1,047 und Björn Wiebe (P3) 1,614 Sekunden hinter sich lässt. Vierter ist André Wiebe (Renault Laguna), Fünfter Andre Scheer mit seinem BMW 320iS. Im zweiten Run ist Björn Wiebe schnellster 2-Liter-Fahrer, das bringt ihn auf Platz zwei. Tom Strasser,dessen 15-Zoll-Regenreifen im letzten Streckendrittel überhitzen, ist jetzt Dritter. Patrick Orth führt weiterhin um 1,056 Sekunden. Die Plätze vier und fünf haben Bestand. Noch. Das Finale entpuppt sich als Krimi. Björn Wiebe und Thomas Strasser greifen auf Slicks voll an, setzen absolute Top-Werte. In 1:15,066 fährt Tom die schnellste 2-Liter-Zeit des Wochenendes. Björn benötigt für die letzte Passage der Käshofer Straße 159 Tausendstel mehr, liegt damit im direkten Windschatten des Minichberger Scirocco. Patrick Orth legt 1:18,240 auf die Bahn. In der Addition der drei Durchgänge wirft ihn dies auf Platz drei zurück. Der Sieg geht an Björn Wiebe, Zweiter wird Thomas Strasser. Mit einem fulminanten 1:17,181-Schlussauftritt kommt Mario Minichberger noch bis auf die Vier nach vorne. Was die Spannung auf seine nächsten Einsätze bei uns allen noch ein paar Stufen höher hebt. Rang fünf holt André Wiebe, Sechster ist Andre Scheer. Werner Weiß beendet sein Homburg-Wochenende als Siebter, Christian Auer als Achter. Rainer Schönborn läuft im VW Golf 1 16V auf der Neun ein, Frank Brügge auf der Zehn. Auf das KW 8V-Trophy Klassenpodium klettert Christian Auer als Gewinner, Frank Brügge als Zweiter und Johann Hatezic als Dritter. Ehrenplatz Nummer vier geht an Josef Faber mit seinem Opel Kadett C Coupé.
Die Diesel-Story ist kurz. Sepp Koller ist wieder einmal als Einzelkämpfer angereist. Im ersten Trainingslauf unterläuft ihm ein kleiner Kunstfehler, er gerät in den Graben. Der Pilot übersteht den Zwischenfall unbeschadet, zu den weiteren Samstagsläufen und zum Rennen kann er aber mit dem leicht ondulierten Alfa Romeo 147 JTD nicht mehr antreten.
In der Klasse von 2000 bis 3000 Kubik treffen Front-, Heck- und Allradantrieb aufeinander. Sieben Autos beziehen ihre Kraft aus Saugmotoren, drei werden von Turbo-Triebwerken gespeist. Am Samstag ist die Kombi Heckantrieb-Sauger die bessere Variante. Günter Göser sichert sich im Opel Kadett C Coupé 16V Böhm die imaginäre Poleposition vor den beiden BMW E36 M3 von Marcel Gapp (TP2) und Arno Billen (TP3). Dann folgen die Allrad-Turbo Audi 80 Quattro aus dem Norden Deutschlands. Junior Hauke Weber ist Übungs-Vierter, Papa Michael Fünfter. Der Regen des Sonntags weicht diese Formation auf, spült sie durcheinander. Hauke Weber katapultiert sich an die Spitze, die er bis zum Rennende verteidigt. Während des ganzen Tages folgt ihm Marcel Gapp wie ein Schatten auf Platz zwei. In der Endabrechnung liegt er nur 0,637 Sekunden hinter Hauke. Zum Auftakt schnappt sich Michael Weber Platz drei vor Arno Billen (P4) und Günter Göser (P5). Auffahrt zwei ändert nichts an der Liste, die dritte dann schon. Denn von der Fünf springt Günter Göser mit einem beherzten Schlusslauf, den er in der Klassenbestzeit von 1:17,890 absolviert, noch bis auf Position drei nach vorne. Arno Billen wird so final Vierter, Michael Weber Fünfter. Die Premiere des VW Golf 2 von Alexander Wolk führt diesen auf Rang sechs. Sowohl im Training als auch im Rennen wird der Abtsteinacher von Lauf zu Lauf schneller. Was bedeutet, dass die Richtung stimmt. Den KW 8V-Trophy Pokal dieser Klasse sichert sich Felix Bürker mit seiner Opel Frank Kadett C Limousine vor Nino Minuth (8V-P2) im C Coupé. Im ersten Run liegt Nino kurz vor Felix, danach werden die Plätze wieder getauscht zur End-Formation.
